Der Kniefall von Warschau am 7. Dezember 1970 war eine Demutsgeste im Rahmen der von Willy Brandt und seiner Regierung betriebenen Ostpolitik am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos. Es war eine Geste mit der Bitte um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland legte Willy Brandt am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland am Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau einen Kranz nieder. Nach dem Richten der Kranzschleife verharrte er nicht wie üblich stehend, sondern sank auf die Knie und verharrte so schweigend etwa eine halbe Minute. Im Rückblick ist man sich einig, dass der Kniefall eine wichtige Rolle bei der Entspannung zwischen den Blöcken spielte. Der am selben Tag unterzeichnete Warschauer Vertrag erkannte die Unverletzlichkeit der faktischen polnischen Grenzen an. Für Polen unterschrieb der Ministerpräsident Józef Cyrankiewicz (1911–1989), ein Überlebender des KZ Auschwitz. Etwa 150 Meter nordwestlich des Ehrenmals und bis zum Bau des Museums der Geschichte der polnischen Juden von dort aus sichtbar, wurde dem Kniefall im Jahr 2000 ein Denkmal aus Backstein mit einer Bronzetafel von Wiktoria Czechowska Antoniewska errichtet. Das Areal um dieses Denkmal heißt inzwischen offiziell Skwer Willy’ego Brandta (Willy-Brandt-Platz). Hier die Bronzeplatte des Denkmals des Kniefalls am Willy-Brandt-Platz im Warschauer Stadtteil Muranów, dem ehemaligen Ghettoviertel. Eine Detailansicht, aufgenommen am 26.01.2016. Der Platz liegt an der Józefa Lewartowskiego.