Der Anger als zentraler Platz wird auch als Startpunkt für verschiedene Aktivitäten genutzt. So dient er auch jedes Jahr am Pfingstmontagabend als Sammelpunkt für den Fackelzug des Coburger Convents, der ein Zusammenschluss von rund 100 Studentenverbindungen ist. Der Fackelzug führt vom Coburger Anger durch die Innenstadt zum Coburger Marktplatz.
Dieser Pfingstkongress – der Coburger Convent wurde am 12. 05. 1951 mit der Vereinigung der beiden Arbeitsgemeinschaften „Coburg“ und „Blankenburg“ im Coburger Landestheater gegründet – wird seitdem regelmäßig über die Pfingstfeiertage in Coburg abgehalten.
Mit dem Fall der Mauer 1989 hat sich die Bedeutung des Fackelzugs geändert: War davor der Zug als Mahnstunde angedacht, bei dem der Marsch schweigend durchgeführt wurde und man in den Reden an die nicht akzeptierbare Teilung Deutschlands erinnerte, wurde mit der Wiedervereinigung aus der Mahn- eine Feierstunde. Inzwischen begleitet der Stadtspielmannszug musikalisch die Fackelträger und die Reden enthalten gesellschaftspolitische Themen.
Auf der Aufnahme sieht man den Fackelzug, bereits in der Mohrenstraße in der Nähe des Gräfsblocks, das ist der Gebäudekomplex, in dem zurzeit das Stadt-Café untergebracht ist, kurz vor der Einmündung in die Spitalgasse. Der Marktplatz ist noch etwa 300 bis 400 Meter entfernt. Die Straße liegt recht hell im Licht der Neonbeleuchtung der umliegenden Geschäfte. Ein Fackelmeer schiebt sich vom Hintergrund heran in den Vordergrund. Angeführt wird der Zug vom Stadtspielmannszug Coburg 1947 e. V. Die Kostüme zeigen Nachbildungen der Coburger Dragoner aus dem 18. Jahrhundert. Stolz hält hier der Fahnenträger noch das Wahrzeichen des Spielmannszugs und der Stadt Coburg mit dem Coburger Mohr in die Höhe. 2009 war das noch, ohne dass man Bedenken haben musste, möglich.