Eine gute Frequentierung zeigt die Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Anger in Coburg wird auch in heutiger Zeit noch für etliche Veranstaltungen genutzt: Ich habe bei meinen Nachforschungen über den Anger Unterlagen bis zurück ins Jahr 1507 gefunden.
In diesem Jahr ließ der Stadtrat auf dem Angergelände vor dem Ketschentor eine Schießhütte errichten. Die Gründung der Schützengesellschaft Coburg 1354 e. V. beruft sich auf eine auf den 16. April 1354 datierte Urkunde. In dieser war ein Kunz Ecker von Friedrich dem Strengen, Markgraf von Meißen – dieser hatte damals die Herrschaft über Stadt und Land Coburg – als Schützen- und Waffenmeister der Veste Coburg bestellt worden.
Im Mittelalter wurden die Ansiedlungen von „städtischen Heeren“ verteidigt. Aus diesen bildeten sich Bruderschaften, die Anfänge des Schützenwesens. Das dann später regelmäßig abgehaltene Wettschießen auf dem Anger entwickelte sich zu einem Volksfest, das bis zur heutigen Zeit federführend und verantwortlich von der jetzigen Coburger Schützengesellschaft bereits seit 1597 mit einer von Herzog Johann Casimir eingerichteten Schützenordnung abgehalten wird.
1444 wurde erstmals ein urkundliches „Vogelschießen“ in den Annalen der Stadt erwähnt, weshalb das Coburger Schützenfest auch „Coburger Vogelschießen“ genannt wird. Dies dürfte belegen, dass der Anger also wohl auch ältere Wurzeln als bis 1507 besitzt.
Und das Vogelschießen ist auch aktuell ein Magnet für Groß und Klein: Ein Blick gegen 22:15 Uhr über die Laufstraße des Coburger Vogelschießens zeigt die starke Frequentierung und die gute Akzeptanz des Events in der Bevölkerung.