Hradschin – einmal anders, aufgenommen am östlichen Ende des Königsgartens nahe dem Königlichen Sommerpalast.
Auf dieser Aufnahme mit einer zugegebenermaßen extremen Bearbeitung. Aber, und das ist das Salz in der Suppe — mit den heutigen Möglichkeiten, der Digitalisierung und den damit verbundenen Möglichkeiten der Bildbearbeitung mit unzähligen Filtermöglichkeiten, die man mal stark abstrahiert, mal fein nuanciert verwenden kann, sind der Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt.
Hatte man früher bestimmte Effekte mühsam in der Dunkelkammer erarbeiten müssen, kann man heute in kürzester Zeit ohne großen Aufwand von einem Bild unzählige Varianten mit allen möglichen Resultaten erstellen. Und dies quasi ohne große Kosten. Speicherplatz, egal ob auf dem Speicherchip der Kamera oder aber auf der Festplatte, dies extern oder intern im Rechner, wird immer günstiger.
Auch die angebotenen Techniken und Programme, sieht man einmal von einzelnen Platzhirschen ab, sind generell erschwinglich. Das alles Aufgezählte verleitet. Andererseits scheiden sich die Geister, was die Bearbeitung, teils auch mit einer extremeren Bearbeitung anbelangt. Manche Fotografen lehnen sie ganz ab. Andere machen Zugeständnisse – mal mehr, mal weniger. Das gleich gilt für den Betrachter oder für den Käufer eines Fotos.
Man kann es durchaus mit der Malerei vergleichen: Es ist ein Unterschied, ob ich ein gemaltes Portrait von Pablo Picasso erwerbe oder ein gemaltes Portrait von Vincent van Gogh kaufe. Nur die Preise sind bei beiden gleichwohl meist in astronomischen Höhen.
In der Fotografie gilt, wie in vielen anderen Bereichen auch: Erlaubt ist, was einem gefällt – und da gehen die Meinungen schon einmal auseinander. Wichtig ist, dass man ein Auge dafür entwickelt, welche Bearbeitung zu meinem Bild passt, und was ich für eine Stimmung mit meiner Bearbeitung transportieren will. „Hradschin – einmal anders“ und viele andere meiner mit Filtern bearbeiteten Bilder stehen für mich auch als mehr oder weniger verschlüsseltes Synonym für den Begriff „Express yourself“
In diesen Fall umschreibe ich die Stimmung einmal so: Oft gebe ich dem Bild einen Untertitel, rein gedanklich, nicht unbedingt immer textlich ersichtlich. Denn Gedanken sind vielfältig und frei. In diesem Fall verrate ich die Titulierung – „History – never fades away“.
Das heutige Tschechien (amtliche Tschechische Republik) ist ein mitteleuropäischer Staat mit etwa 10,5 Mio. Einwohnern (Stand 04/2014). Das Regierungssystem ist eine parlamentarische Demokratie, Amtssprache ist Tschechisch. Es grenzt an Deutschland, Polen, die Slowakei und an Österreich. Entstanden aus den historischen Ländern Böhmen (Čechy), Mähren (Morava) und Teilen von Schlesien (Slezsko) wurde aus der früheren Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 durch Teilung die heutige Tschechische Republik.
Sie unterteilt sich heute in 14 selbstverwaltete Gebietseinheiten, die als „Kraj“ bezeichnet werden. Seit 1999 ist Tschechien Mitglied der Nato und seit 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Währung ist die Tschechische Krone (CZK). Mit einer Gesamtfläche von 78866 km² hat das Land bekannte Bergregionen wie den Böhmerwald, das Erzgebirge oder das Riesengebirge. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 134 Einwohnern pro km². Religion spielt in Tschechien keine große Rolle.
Durch die Herrschaft der Habsburger (1526 bis 1918) und anderer Dynastien kann das Land heute eine Vielzahl historischer Stätten, Denkmäler und sehenswerte Bauwerke nachweisen. Politisch und wirtschaftlich gesehen war das Land schon immer westlich orientiert (Prager Frühling).
Nach dem Krieg und der Machtübernahme durch die Kommunisten gehörte die damalige Tschechoslowakei zu den am meisten entwickelten Ländern des Ostblocks, konnte aber aufgrund der herrschenden politischen Umstände seine Stellung an der Weltspitze nicht halten. Seit der „samtenen Revolution“ 1989 und der Privatisierung der Wirtschaft im Land arbeitet sich Tschechien kontinuierlich wieder weiter nach oben.
75 % der Einwohner leben in Städten, und schon 2008 lag die Quote der Haushalte, die eine eigene Immobilie besitzen, bei 40 %. Tendenz steigend. Tschechien hat auch etliche Künstler, Sportler und namhafte Staatsmänner hervorgebracht: Angefangen über Karl IV und Jan Hus, Bedřich Smetana, Antonín Dvořák oder Leoš Janáček; Von Jaroslav Hašek (Schwejk) über Franz Kafka, Max Brod oder Emil Zátopek und Miloš Forman (Amadeus). Bis hin zu Václav Havel, Martina Navrátilová, Ivan Lendl oder Jana Novotná – und natürlich: Karel Gott.
Auch eine Reise wert ist die deftige Küche in Tschechien. Ein Schweine- oder Lendenbraten mit böhmischen Knödeln ist ein „Muss“ bei einem Besuch in Prag. Auch der Prager Schinken ist eine Sünde wert – und ein Wort, dass man in Google vergebens sucht: selbstgemachte Aäppelmauke mit viel Butter. Eine kostbare Versuchung sind auch die böhmischen Mehlspeisen wie Palatschinken, Buchteln oder Powidltascherl.
Und nicht zuletzt ein gutes Bier. Das ist in Tschechien das Nationalgetränk. Bierbrauen hat dort eine Jahrhunderte alte Tradition und es gibt noch viele kleine Brauereien (Pivovar). Sie sind selbst auch ihre besten Kunden: Der Bierkonsum ist in Tschechien weltweit am höchsten.
Das alles eben aufgeführte und mehr findet man in konzentrierter Form in Tschechiens Hauptstadt Prag. Die Stadt steht mit ihren etwa 1,3 Mio. Einwohnern an Platz 14 der größten Städte der EU. Sie ist eine der reichsten Regionen Europas. Prag liegt an der Moldau, etwa 40 Kilometer vor deren Einmündung in die Elbe.
Ihr Beiname „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern, oder aber, dass Kaiser Karl IV, die Türme der Prager Burg vergolden ließ.
Man nennt Prag auch die Stadt der hundert Türme. Ich freue mich, Euch hier auf dieser Bilderreise einen kleinen Einblick von der Vielfalt, der Schönheit und den Sehenswürdigkeiten der Stadt geben zu können.