Die auslaufende Gletscherzunge des Eyjafjallajökull. Und Glück gehabt! Die Wolkendecke ist hier kurz aufgerissen und gibt den Blick frei auf die Gletscherausläufer des 2010 ausgebrochenen Vulkans Eyjafjallajökull.
Der Eyjafjallajökull ist der sechstgrößte Gletscher Islands. Gleichzeitig bezeichnet der Name auch den unter dem Gletscher liegenden Strato- oder Schichtvulkan. Der Eyjafjöll-Gletscher, wie er auch genannt wird, liegt westlich des Gletschers Mýrdalsjökull in der isländischen Gemeinde Rangárþing eystra. Unter dem Gletscher befindet sich sein Vulkan mit eigener Magmakammer. Seit der Besiedlung Islands war der Vulkan viermal aktiv: 920, 1612/1613, 1821-1823 und zuletzt im Jahr 2010.
Der Name des Gletschers Eyjafjallajökull stammt von den Landeyar (deutsch „Landinseln“) ab. Das sind felsige Erhebungen innerhalb einer Sanderzone, auch Inselberge genannt, die schroff, wie eine Insel im Meer, aus der völlig flachen Sandebene des Sanders zwischen Bergen und Meer herausragen. Sie waren vor langer, langer Zeit ja auch wirklich Inseln – nämlich bevor die Gletscherläufe bei vulkanischen Eruptionen mit ihren mitgeführten Sedimenten die Küstenlinie ins Meer hinausgeschoben haben.
Ein Gletscherlauf (isländisch jökulhlaup) ist das plötzliche Entleeren eines Sees, der sich unter, neben oder vor einem Gletscher befinden kann. Diese Entleerung findet aufgrund natürlicher Vorgänge wie Erdbeben oder Vulkanausbrüchen in Form von Flutwellen statt. Ein Jökulhlaup ist berüchtigt, da sich das oftmals in großen Mengen austretende Wasser mit brachialer Gewalt seinen Weg ins Tal sucht, und auf seinem Weg gerade in den flachen Sanderebenen alles mitreißt, was nicht niet- und nagelfest ist.
Die Eiskappe des Eyjafjallajökull bedeckt zirka 78 Quadratkilometer und die auslaufende Gletscherzunge reicht bis auf Höhen von 1000 Meter herunter.