Der Blick Richtung Gunnuhver, aufgenommen mit einer Sicht über das Lavafeld bei der Brücke der Kontinente. Im Hintergrund die Dampfwolken des Geothermalgebiets.
Auf der Halbinsel Reykjanes findet man aufgrund der Kontinentaldrift um den Mittelatlantischen Rücken vier aktive Vulkansysteme. Diese wurden nach angrenzenden Landschaften oder Gebirgen benannt. Hier die Aufzählung von West nach Ost: Reykjanes mit dem Zentralvulkan Gunnuhver – Svartsengi – Krýsuvík mit dem Zentralvulkan Trölladyngja und Brennisteinsfjöll.
Die Geologie hat den Begriff „Vulkansytem“ geprägt. Vulkane bilden Gruppen. Diese sind durch unterirdische Förderkanäle miteinander verbunden. Der Berg dieser Gruppe mit der größten Magmakammer wird, vor allem auf Island taucht dieser Begriff aus, als Zentralvulkan bezeichnet.
Es gibt auch Beispiele für Vulkansysteme ohne Zentralvulkan. Ob mit oder ohne Zentralvulkan – ein Spaltensystem ist ihnen gemeinsam. Über dieses sind einzelne Vulkane miteinander verbunden. Ein gutes Beispiel dafür sind die Schildvulkane auf der Halbinsel Reykjanesskagi (Reykjanes bezeichnet dabei nur die äußerste Südwestspitze dieser Halbinsel), die in der Region Suðurnes zu finden sind.
Ein Kennzeichen der Schildvulkane, man bezeichnet sie auch als rote Vulkane, ist, dass sie riesige Mengen an dünnflüssiger, rotglühender Lava auswerfen, die sich auch bei flachen Hangneigungen sehr weit ausbreiten können. Deshalb auch die flachen, manchmal sich über mehrere Kilometer weit dehnenden Schilde, die diesem Vulkantyp ihren Namen gegeben haben.
Mit dem Blick Richtung Gunnuhver verlasse ich den Grabenbruch und die Brücke, um zu diesem Hochtemperaturgebiet aufzubrechen, das man mit dem PKW etwa 7,2 Kilometer weiter südlich auf dem südlichsten Zipfel von Reykjanesskagi im Gebiet Reykjanes erreichen kann.