Image Brú Milli Heímsálfa 35

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Die Brú Milli Heímsálfa – ein interessanter Blick durch den Graben mit seinen Grabenschultern.

Aus professioneller Sicht eines Geologen mag dies hier nicht die wahre Stelle des mittelatlantischen Rückens mit den Riftzonen der kontinentalen Platten sein. Böse Zungen behaupten ja, dass dies hier nur für touristische Zwecke aufgebauscht wurde: Es ist aber allemal eine schöne Veranschaulichung, wie unser Planet immer noch an sich arbeitet.

Anhand der geschilderten Erkenntnisse unter dem Bild „Tektonische Dehnungszone“   kann man heute auch das Plattenmuster und die Entstehung der Ozeane erklären. Zum Plattenmuster kann man grob erklärt noch festhalten, dass die Gestaltung der Übergänge der Kontinentalkruste in die Meere über Schelf und Kontinentalhang bis hinab in die ozeanische Tiefe des Kontinentalfußes diversen Abhängigkeiten unterworfen sind.

Sie sind beispielsweise abhängig von der Stärke der tektonischen Ausdünnung, die an den passiven Kontinentalrändern in unterschiedlicher Form vorzufinden ist. Man weiß, dass die sich einmal im Laufe der Erdgeschichte gebildeten kontinentalen Krusten größtenteils erhalten bleiben.

Ozeane hingegen können sich durch Rückführung in den Erdmantel, man nennt dies Subduktion, verkleinern oder ganz verschwinden. Einer der Gründe, warum kontinentale Krusten wesentlich älter und stärker (größer als 2,5 Milliarden Jahre und durchschnittlich größer als 100 Kilometer Dicke) als ozeanische Krusten (bis zu 170 Millionen Jahren und zwischen 100 und 0 Kilometer) sind. Jovial gesagt hat man bei 0 Metern Stärke das Magma dann fast direkt offen am Meeresboden vor der Haustür.

An solchen Stellen tritt oft flüssiges Magma ohne Anzeichen eines Vulkanausbruchs aus. Es lagern sich große Mengen an Tiefseebasalten ab, die neuen Ozeanboden bilden.

Ein Ozean entsteht mit der Ausbildung eines Spreading-Zentrums. Dieses setzt den Prozess des Sea-Floor-Spreadings in Gang. An dieser Stelle entsteht der neue ozeanische Rücken. Dabei zieht sich die Lithosphäre auseinander – der Ozean wächst. Beispiele dafür sind das Rote Meer und auch der Atlantik.

Man muss immer im Hinterkopf haben, dass die Masse des Erdballs nicht zunimmt, es ist immer nur ein Verschieben und Austauschen. Deshalb muss, bildet sich an den eben genannten Stellen neuer Boden, an anderen Stellen alter Boden weichen. Dies bezieht sich, was das Optische anbelangt, nur auf die für den Menschen sichtbaren Teile über der Wasseroberfläche.

Dieser Austausch geschieht durch die „Aufschmelzung“ von Gestein aus der Lithosphäre im Rahmen der schon angesprochenen Subduktion. Dabei werden ältere ozeanische Krusten an den Rändern der Meere unter die Festlandplatten geschoben, sinken ab und schmelzen auf. Ein Beispiel dafür ist der Pazifik, der immer kleiner wird. An den Stellen, wo sich die Platten über- oder untereinander schieben, kann es zu Erdbeben oder Gebirgsbildung kommen.

Ein gutes Beispiel ist der bekannte Himalaya. Dieser ist durch eine frontale Kollision der asiatischen Platte mit Indien entstanden. Auch die Alpen sind auf diese Weise entstanden. Hier waren die europäische und die afrikanische für die Gebirgsbildung verantwortlich.

Man unterscheidet auch zwischen kontinentaler und ozeanischer Lithosphäre.

Die kontinentale Lithosphäre steht deshalb in Wechselwirkung mit der ozeanischen Lithosphäre. Gleiches gilt für die gesamte Lithosphäre, die mit der Asthenosphäre in Wechselbeziehung steht. Je nach Ort des Magmaaustritts und den Orten und Arten der Plattenverschiebungen ändern sich die Stärken der beiden Erdschichten. Die Bildung von Lithosphäre oder Asthenosphäre sind also durch die andauernden vulkanischen Aktivitäten reversibel und stehen in Wechselwirkung miteinander.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass die Entstehung eines Ozeans zu Kontinentalverschiebungen führt. Die Entwicklung eines ozeanischen Rückens treibt die angrenzenden Kontinente auseinander – der Ozean wächst. Im Gegenzug schieben sich anderweitig Platten übereinander – die kontinentale Lithosphäre wächst – aber der Ozean schrumpft. Dies betrifft die divergenten Plattenbewegungen.

Mit diesen Erklärungen erscheint die Brú Milli Heímsálfa, mag dies hier auch nicht die genaue Stelle des mittelatlantischen Rückens mit den Riftzonen der kontinentalen Platten sein, in einem anderen Licht. – Einen klassischen Grabenbruch, anhand dessen man die Zusammenhänge erklären kann, zeigt dieser Ort allemal.