Das Geothermalgebiet Gunnuhver zieht bereits bei Anflug auf Island die Blicke auf sich: Hier sind wir mitten im Landeanflug. Der Blick geht zum Stiefel der Halbinsel Reykjanes. Dort befindet sich das Geothermalgebiet Gunnuhver. Schön kann man die Wasserdampfsäulen der dortigen Fumarole erkennen. Auf Island findet man etliche dieser Geothermalgebiete. Sie zeugen davon, wie aktiv heute noch die Erde und der Boden im Gebiet des Mittelatlantischen Rückens ist.
Ein Geothermalgebiet ist ein Gebiet mit heißen Quellen, Geysiren, Fumarolen oder Solfataren, wo Erdwärme in Form von Wasser oder Wasserdampf abgegeben wird. Man nennt es auch Thermalgebiet. Beträgt die Wassertemperatur in 1000 Meter Tiefe mehr als 150 Celsius, bezeichnet man das Gebiet als Hochtemperaturgebiet. Liegt die Temperatur darunter, spricht man von einem Niedrigtemperaturgebiet.
Das Gebiet war mehrere Jahre geschlossen. Seit Sommer 2010 ist es wieder bedingt zugänglich.
Wegen des Gesteinsdrucks liegen die Wassertemperaturen oft über dem oberirdischen Siedepunkt von 100 ° Celsius, da sie sich verschieben. Der Vulkan Gunnuhver liegt im Südwesten Islands westlich des Fischerortes Grindavík. Gunnuhver ist ein Hochtemperaturgebiet. Es gehört um Vulkansystem Reykjanes. Dieses System ist unterseeisch aktiv und versorgt ein Geothermalkraftwerk. Die vulkanische Aktivität setzt sich dementsprechend in diesem und weiteren Vulkansystemen auf dem Meeresgrund fort. Die Temperaturen unter den Thermalquellen betragen über 300 ° Celsius.