Wirklich nur heiße Luft, was da zu sehen ist?
Ein nächtlicher Blick über den Stadtteil Neuses. Links die beleuchteten Schlote des Coburger Müllheizkraftwerks im Gewerbegebiet von Neuses, die eine weithin sichtbare Dampfwolke ausstoßen.
Im Hintergrund am Horizont etwa auf Bildmitte die Lichter des Gewerbegebiets „Lauterer Höhe“, daneben die Bürokomplexe des HUK-Coburg Konzerns. Aufgenommen von einem Feldweg zwischen den Stadtteilen Neuses und Beiersdorf am 01.12.2013.
Die Kapazität der Anlage, erbaut in den Jahren 1986–1988, reicht, um den Müll, den Abfall und den Klärschlamm der Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels sowie der Stadt Coburg selbst zu verarbeiten. Die markanten Schlote, die meist eine kräftige, von allen Seiten weithin sichtbare Dampfwolke ausstoßen, haben eine Höhe von 80 Metern.
Glaubt man den Angaben des Betreibers bezüglich der Emissionswerte, diese macht man öffentlich publik und sie sind somit Realität – so ist diese Müllverbrennungsanlage – zumindest war sie das zu ihrer Bauzeit – momentan die umweltfreundlichste Möglichkeit, den Restmüll unserer Wohlstandsgesellschaft zu entsorgen. So propagiert es auch der Betreiber. Das mag so stimmen. Ob das, was da aus den Schloten quillt, gesund, und nur heiße Luft ist, kann man trotzdem bezweifeln.
Aber was ist die Alternative? Wie bei allen Übeln muss man nach den Wurzeln suchen. Solange kein rigoroses Umdenken der Menschheit beim Umgang mit ihren Ressourcen, Lebensgewohnheiten und dem gedankenlosen, heute selbstverständlich gewordenen Anspruch auf oftmals vordergründigen vermeintlichen Komfort mit einhergehender, schon manchmal an Dekadenz grenzender Bequemlichkeit stattfindet, wird sich nichts ändern.
Und während ich das schreibe und in mich hinein höre, kann und darf ich mich explizit nicht ausnehmen. Wir arbeiten emsig daran, die Blase unserer „Komfortzone“ zu vergrößern. Aber Blasen sind instabil. Sie platzen irgendwann.