Der Blick durch die Pfeilerreihen im ersten Portikus des Totentempels der Hatschepsut. Als Baumeister der Tempelanlage sieht man den Architekten und Haushofmeister Senenmut an.
Eine Prozessionsstraße reicht vom Tempel des Amun-Re in Karnak weiter zum Nil. Sie setzt sich auf der westlichen Seite des Flusses fort. Einst standen an der Straße eine geschlossene Sphingen-Allee. Diese waren aus Sandstein gefertigt, abgebaut aus dem Steinbruch Dschbal as-Silsila. Von Osten her gelangt man schließlich über die hier etwa ein Kilometer lange Prozessionsstraße auf einen großen Hof im Talkessel Deir-el-Bahari. Jetzt ist man am Totentempel der Hatschepsut angekommen.
Läuft man zunächst zum Ende des großen Hofes und lässt die kolossale Rampe, in deren Mitte eine Stufentreppe nach oben führt, unbeachtet, gelangt man zum ersten Portikus. Dort erkennt man die eigenwillige Tempelarchitektur: Der klassische ägyptische Tempel zeigt von der Anordnung folgendes Schema: 1. Pylon → Hof → 2. Pylon → Hof → Säulenhalle.
Bei den Portiken des Hatschepsut-Tempels werden die klassischen Pylonen durch Pfeilerhallen (Portiken) ersetzt. Die sich anschließenden Höfe gliedern sich in Terrassen, die durch Rampen miteinander verbunden sind. Die abgebildeten Pfeilerreihen sind ein schönes Beispiel dafür.
Und leider gibt es von dieser antiken Stätte auch Grausiges zu berichten:
Am 17. November 1997 kamen bei einem Attentat auf dem Tempelgelände (Anschlag von Luxor) 62 Menschen um. Viele der Toten waren westliche Touristen – darunter 36 Schweizer und auch 4 Deutsche. Die Touristengruppe wurden von Terroristen der islamischen Gruppierung Gamaa Islamija, die mit automatischen Waffen und Messern ausgerüstet waren, auf bestialische Weise ermordet.
Eine weitere sinnlose Untat hirnloser, fanatischer Extremisten, die nicht in der Lage sind, ihre ureigensten Probleme gewaltlos zu lösen, die damit ihre eigene Religion, ihren eigenen Glauben diskreditieren. Und solche Extremisten gibt es leider nicht nur in Ägypten.