Image Královská Zahrada 19

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Der Královská Zahrada, ins Deutsche übersetzt der Königsgarten vor der Prager Burg.

Diesen herrlichen Garten legte Kaiser Ferdinand I. von Habsburg im Jahr 1534 anstelle eines Weinbergs an. Der Garten war durch eine Brücke über den Hirschgraben mit der Burg verbunden. Er wurde im italienischen Stil angelegt und nach und nach durch weitere Bauten ergänzt – das Renaissance-Lustschloss der Königin Anna mit Bronzespringbrunnen und den Ballspielsaal.

Zum Královská Zahrada gehörte gleichfalls das in den Jahren 1581-83 erstellte Tiergehege, das auch Löwen- oder Bärenhof genannt wurde. Im Garten wurde seltene Bäume und Sträucher angepflanzt sowie Kastanien und die ersten Tulpen in Europa gezüchtet, ein Geschenk des türkischen Sultans. Von hier aus gelangten sie dann nach Holland, das heute für seine Tulpenzucht berühmt ist. Die barocken Umgestaltungen des Gartens sind mit den Namen des berühmten Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer und des Bildhauers Matthias Braun verbunden.

Zum Garten gehörte auch das sog. Häuschen, in dem die tschechoslowakischen Präsidenten wohnten, als der Garten noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Im Frühjahr 1990 wurde der Garten dann für den regulären Besucherverkehr geöffnet. Eines der größten Kleinode ist der Singende Springbrunnen, der zu den schönsten Renaissance-Springbrunnen in Europa zählt.

Die südlichen Gärten (Paradiesgarten, Garten auf den Wällen und Hartigovský-Garten) dehnen sich vor der südlichen Stirnseite der Prager Burg aus und eröffnen einen verzaubernden Ausblick auf die Kleinseite, Altstadt und den nahen Berg Petřín. Leider ist der Königsgarten in den Wintermonaten (von Anfang November bis Ende März) geschlossen.

Wie man hier sehen kann, hat auch Regenwetter seinen Reiz – der Boden reflektiert hier schön seine Umgebung. Aufgenommen am Eingang zum Königsgarten am Belvedere-Lustschloss der Königin Anna durch die Gitterstäbe des verschlossenen Eingangs.

 

Das heutige Tschechien (amtliche Tschechische Republik) ist ein mitteleuropäischer Staat mit etwa 10,5 Mio. Einwohnern (Stand 04/2014). Das Regierungssystem ist eine parlamentarische Demokratie, Amtssprache ist Tschechisch. Es grenzt an Deutschland, Polen, die Slowakei und an Österreich. Entstanden aus den historischen Ländern Böhmen (Čechy), Mähren (Morava) und Teilen von Schlesien (Slezsko) wurde aus der früheren Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 durch Teilung die heutige Tschechische Republik.

Sie unterteilt sich heute in 14 selbstverwaltete Gebietseinheiten, die als „Kraj“ bezeichnet werden. Seit 1999 ist Tschechien Mitglied der Nato und seit 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Währung ist die Tschechische Krone (CZK). Mit einer Gesamtfläche von 78866 km² hat das Land bekannte Bergregionen wie den Böhmerwald, das Erzgebirge oder das Riesengebirge. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 134 Einwohnern pro km². Religion spielt in Tschechien keine große Rolle.

Durch die Herrschaft der Habsburger (1526 bis 1918) und anderer Dynastien kann das Land heute eine Vielzahl historischer Stätten, Denkmäler und sehenswerte Bauwerke nachweisen. Politisch und wirtschaftlich gesehen war das Land schon immer westlich orientiert (Prager Frühling).

Nach dem Krieg und der Machtübernahme durch die Kommunisten gehörte die damalige Tschechoslowakei zu den am meisten entwickelten Ländern des Ostblocks, konnte aber aufgrund der herrschenden politischen Umstände seine Stellung an der Weltspitze nicht halten. Seit der „samtenen Revolution“ 1989 und der Privatisierung der Wirtschaft im Land arbeitet sich Tschechien kontinuierlich wieder weiter nach oben.

75 % der Einwohner leben in Städten, und schon 2008 lag die Quote der Haushalte, die eine eigene Immobilie besitzen, bei 40 %. Tendenz steigend. Tschechien hat auch etliche Künstler, Sportler und namhafte Staatsmänner hervorgebracht: Angefangen über Karl IV und Jan Hus, Bedřich Smetana, Antonín Dvořák oder Leoš Janáček; Von Jaroslav Hašek (Schwejk) über Franz Kafka, Max Brod oder Emil Zátopek und Miloš Forman (Amadeus). Bis hin zu Václav Havel, Martina Navrátilová, Ivan Lendl oder Jana Novotná – und natürlich: Karel Gott.

Auch eine Reise wert ist die deftige Küche in Tschechien. Ein Schweine- oder Lendenbraten mit böhmischen Knödeln ist ein „Muss“ bei einem Besuch in Prag. Auch der Prager Schinken ist eine Sünde wert – und ein Wort, dass man in Google vergebens sucht: selbstgemachte Aäppelmauke mit viel Butter. Eine kostbare Versuchung sind auch die böhmischen Mehlspeisen wie Palatschinken, Buchteln oder Powidltascherl.

Und nicht zuletzt ein gutes Bier. Das ist in Tschechien das Nationalgetränk. Bierbrauen hat dort eine Jahrhunderte alte Tradition und es gibt noch viele kleine Brauereien (Pivovar). Sie sind selbst auch ihre besten Kunden: Der Bierkonsum ist in Tschechien weltweit am höchsten.

Das alles eben aufgeführte und mehr findet man in konzentrierter Form in Tschechiens Hauptstadt Prag. Die Stadt steht mit ihren etwa 1,3 Mio. Einwohnern an Platz 14 der größten Städte der EU. Sie ist eine der reichsten Regionen Europas. Prag liegt an der Moldau, etwa 40 Km vor deren Einmündung in die Elbe.

Ihr Beiname „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern, oder aber, dass Kaiser Karl IV, die Türme der Prager Burg vergolden ließ.

Man nennt Prag auch die Stadt der hundert Türme. Ich freue mich, Euch hier auf dieser Bilderreise einen kleinen Einblick von der Vielfalt, der Schönheit und den Sehenswürdigkeiten der Stadt geben zu können.