Lava – so weit das Auge reicht, kann man auf der Halbinsel Reykjanes entdecken. Ein Blick über das Lavafeld am Parkplatz der Brücke zwischen den Kontinenten. Ein schöner Wolkenhimmel ist inbegriffen.
Hier, in der Nähe der Brücke zwischen den Kontinenten befindet sich eines der ältesten und auch größten Lavafelder der Halbinsel – Sandfelslhæði, übersetzt Sandfell-Hügel. Es ist in der späten Eiszeit entstanden. Zu dieser Zeit war der Meeresspiegel etwa 30 Meter niedriger als heute. Durch dieses Lavafeld führen Wanderwege und es werden auch geführte Touren angeboten.
Auch ganz in der Nähe befinden sich die jüngst bei den letzten Vulkanausbrüchen auf Reykjanes entstandenen neuen Lavafelder. Ursprung sind die seit Dezember 2023 vulkanischen Aktivitäten, die inzwischen eine Reihe von Kratern außerhalb der Stadt Grindavík gebildet haben.
Diese Kraterreihe, sie nennt sich Sundhnukagigar, entstand zu Beginn einer immer noch andauernden Ausbruchsserie zwischen dem 18. und 21. Dezember im Jahr 2023. Bereits im November 2023 (10. und 11.11.) bildete sich unter der Stadt Grindavík ein Grabenbruch. Durch die damit verbundene Erdbebentätigkeit wurde die Infrastruktur der Stadt deutlich geschädigt. Am 14. Januar 2024 öffnete sich bei einem weiteren Ausbruch eine Vulkanspalte am Berg Hagafell.
Diese beiden Ausbrüche werden auch als Grindavík-Eruptionen bezeichnet, da diese sich nahe der Stadt Grindavík ereigneten und größere Schäden verursachten. Der Sundhnukagigar ist, zuletzt jetzt am 22. August 2024, die Eruptionen dauern noch an, inzwischen das sechste Mal ausgebrochen. Die Ausbrüche dazwischen fanden am 8. Februar 2024, am 16. März und am 29. Mai mit unterschiedlicher Dauer statt.
Die Ausbrüche sind die klassischen Spalteneruptionen eines Spaltenvulkans, wobei sich die Spalten der Ausbrüche Längen bis zu drei Kilometern zeigten. Generell können Spalteneruptionen Längen von unter 100 Metern und bis zu mehreren Kilometern aufweisen. Die Region ist schon seit der vergangenen vier Jahren in Aufruhr: in den Jahren 2021 und 2022 brachen der Fagradalsfjall, und im Jahr 2023 der Litli Hrutur aus.
Das Gebiet ist aktuell großräumig gesperrt. Trotzdem läuft die touristische Vermarktung auf Hochtouren: es werden geführte Besichtigungen zu den älteren, dort schon sich abkühlenden neueren Lavafeldern und Hubschrauberrundflüge um die aktuellen Ausbruchstellen angeboten.