Riesige Lavablöcke säumen die Riftkante im Gebiet der Brú Milli Héimsálfa. Ein Blick von Amerika nach Europa oder besser Eurasien. Auf der eurasischen Seite steht solch ein riesiger Lavablock. Rechts sieht man die Brücke, die die Kontinente miteinander verbindet. Eröffnet wurde die Brücke im Jahr 2002. Dahinter die Dampfwolken des Geothermalgebiets Gunnuhver.
Auf Reykjanesskagi kann man innerhalb einer Minute über eine Brücke von einem Kontinent auf den anderen spazieren. Möglich macht dies der mittelatlantische Rücken, der durch die dortige Halbinsel verläuft. Dort stoßen die beiden Kontinentalplatten von Eurasien und Nordamerika aneinander. Diese geologische Riftzone, die vom Südwesten der Insel quer durch Island nach Nordosten verläuft, lässt diese Platten jedes Jahr um etwa 2 Zentimeter weiter auseinanderdriften.
Diese Stelle kann man wunderbar in Form eines vom Wind mit Sand gefüllten Grabens erkennen, der von einer 18 Meter langen Brücke – der „Brücke zwischen den Kontinenten“ – überspannt wird. So kann man in kürzester Zeit von Europa nach Amerika und umgekehrt wandern. Das Naturphänomen dieser tektonischen Plattenverschiebung ist an Land sehr selten zu bewundern. Meist liegen diese Stellen tief im Meer.
Bruch- oder Riftzonen zwischen Kontinentalplatten zeichnen sich durch eine häufige Erdbebentätigkeit aus. Damit verbunden sind Erdbewegungen mit Spalten- und Rissbildung.
Die Besonderheiten dieses geologischen Schauspiels werden vor Ort sehr schön auf Schautafeln erklärt. Die Brücke ist leicht erreichbar: vom dortigen Parkplatz sind gerade einmal 100–150 Meter auf einem kleinen geteerten Weg zurückzulegen.