Ein Lavafeld mit Bombe: Auf diesem Bild sieht man neben dem Blick über das Lavafeld bei der Brücke der Kontinente formschön eine sogenannte „Bombe“.
Lavafelder entstehen unter anderen vielfach auch durch explosionsartige Vulkantätigkeiten. Durch die Wucht bei der Eruption kann die empor geschleuderte Lava bis in kleinste Teilchen zerstört werden. Dieses während eines explosiven Vulkanausbruchs als Lockerstoff zu Tage geförderte vulkanische Gestein sind die Pyroklastite (aus dem Griechischen, Pyros = Feuer; Pyroklastit bedeutet durch Feuer zerstört). Sie werden auch als Pyroklastika oder pyroklastisches Sediment bezeichnet.
Tephra ist der geologische Fachbegriff für diese vulkanischen Lockerstoffe, die aus fragmentierter Lava bestehen. Diese werden je nach Korngröße als Aschen, Lapilli, Bomben und Blöcke sowie Bimsstein und Schlacke bis hin zu vulkanischen Gasen bezeichnet.
Detailliert geschieht bei der Fragmentation von Lava folgendes: Ein explosiver Vulkanausbruch zerfetzt die aus den Schloten emporsteigende Lava in feine Partikel, die Vulkanasche und in größere Brocken, die Pyroklasten. Je größer diese Brocken sind, desto näher lagern sie sich in der Nähe des Kraters ab. Je feiner die Brocken und Partikel werden, desto weiter verteilen sie sich über die Höhenwinde, wo sie nach und nach zu Boden sinken, abgelagert werden und dort im Laufe der Zeit zu einem festen Gestein verbacken oder zementieren.
Die ausgeworfene Vulkanasche ist dabei relativ kühl (kälter als 800 ° Celsius) und glüht nicht mehr. Sie ist bereits im Förderschlot erstarrt.
Eine klassische Bombe hat meist eine Ei- oder spindelförmige Form, da sie sich während des Flugs und der Erkaltung in der Luft um ihre eigene Achse dreht. Je kleiner die Teilchen, umso weiter entfernt kann man sie vom Ausbruchsort des Vulkans vorfinden.
Eine besondere Form zeigen die Brotkrustenbomben: Bomben sind während des Auswurfs plastisch noch verformbar. Während des Flugs kühlt sich die Oberfläche der Bomben weiter ab . Dadurch schrumpft die Oberfläche und zerreißt. Das Oberflächengefüge erinnert dann vielfach an einen frisch aus dem Ofen gezogenen Brotlaib.
In der neueren Literatur nennt man eckige Pyroklaste in dieser Größenklasse als vulkanische Blöcke im Gegensatz zu älteren Abhandlungen, die generell jeden auf einer ballistischen Bahn herausgeschleuderten Pyroklast der geschilderten Größenordnung als Bombe bezeichneten.
Der Grenzwert der Größe für Bomben oder Blöcke und auch Schlacken, das sind glühende Magmafetzen, liegt bei 64 mm Durchmesser. Alles, was man also auf einem Lavafeld an fragmentierter Lava oberhalb dieser Größe vorfindet, fällt unter die vorgenannten Bezeichnungen. Diese Größen können über die besagten 64 mm hinaus durchaus Durchmesser bis zu mehreren Metern erreichen. Nach dem Ausbruch erstarrt ein Teil während des Flugs und schlägt als festes Gestein am Boden auf. Andere, die sogenannten Schweißschlacken, klatschen wie ein zähflüssiger Teig am Boden auf und schweißen sich dort fest.
Manchmal, bei starken Regenfällen, schmelzenden Gletschern oder überlaufenden Kraterseen mobilisieren sich die vulkanischen Lockerstoffe der Tephra – es bilden sich Lahare. Das ist ein Gemisch aus Wasser und diesen Lockerstoffen. Für die Entstehung ist immer ein Vulkan verantwortlich: Sie entstehen an den Vulkanhängen, wenn die Wassermassen die Sedimente mit nach unten reißen.
Der Sedimentanteil beträgt dabei in der Regel 20 – 90 %. Enthält dieser entstehende Schlammstrom weniger als 20 % Sedimente, spricht man von einem Flutstrom. Vergleichbar mit einem Jökulhlaup, der aber andere Ursachen hat, reißt ein Lahar mit brachialer Gewalt Baumstämme oder riesige Felsbrocken, diese „schwimmen“ quasi im Schlamm, da der Lahar mit seinen Sedimenten eine höhere Dichte als Wasser hat, mit sich.
Die Fluten vernichten alles, was sich ihnen entgegenstellt. Lahare können sehr schnell auftreten und beispielsweise Badende in einem Flussbett sehr schnell erreichen. Nur durch seine Geräusche kündigt er sich vorher an. Oft bleiben dann nur Sekunden, um zu flüchten.
Ein Beispiel für die zerstörerische Kraft eines Lahars: Am 13. November 1985 löste sich ein Lahar vom Nevado del Riuz in Kolumbien. Er flutete dabei die Stadt Armero. Obwohl die Stadt 47 Kilometer entfernt war, betrug die Flut- und Geröllwelle tödliche fünf Meter. Durch die katastrophalen Auswirkungen starben 19.000 Menschen.
Ein schönes Video und auch eine perfekte Erklärung zu diesem Naturphänomen kann man hier anschauen: https://www.vulkane.net/vulkanismus/lahar-schlammstrom.html