Schloss Callenberg, das frühere Jagdrevier der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha besitzt eine etwa 350 Hektar große Waldfläche, wo man auf herrlichen Waldwegen schöne Rundwanderungen machen kann.
Ich selbst kenne das Terrain wie meine Westentasche. Das südliche Ende des Forstes stößt an den Stadtteil Scheuerfeld, wo wir unseren Wohnsitz haben. Wir laufen dort bereits seit etwa 30 Jahren regelmäßig mit unseren Hunden Gassi, joggen dort (es gibt im Forst auch einen städtischen Trimm-dich-Pfad) oder gehen auf den gut befestigten Wegen wandern. Und zu Weihnachten holen wir uns ein Stückchen Forst in Form eines frisch geschlagenen Weihnachtsbaums ins Haus.
Im Jagd- und Sommerschloss von Callenberg lebt das Herzogtum im Raum Sachsen-Coburg und Gotha weiter. Erstmals wird das Schloss im Jahre 1122 als „Chalwinberch“ (Callenberg) urkundlich erwähnt. Das Jagdschloss hatte etliche Besitzer, ehe es schließlich im Jahr 1826 aufgrund einer Neugliederung der ernestinischen Herzogtümer – die ernestinische Linie der Herzöge stammt aus dem deutschen Fürstengeschlecht der Wettiner – in den Besitz der Coburger Linie gelangte.
1972 verkaufte die herzogliche Familie das Anwesen, aber schon 10 Jahre später wurde es durch die herzogliche Familienstiftung auf Betreiben von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha wieder zurückerworben.
Auf einer bewaldeten Höhe über dem Coburger Stadtteil Beiersdorf stehend, ist das Schloss heute noch im Besitz der herzoglichen Familie von Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha. Auch als Herzog zu Sachsen bezeichnet, ist dieser seit 1998 Oberhaupt des Hauses Sachsen -Coburg und Gotha. Er ist der erstgeborene Sohn von Friedrich Josias Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha. Sein Cousin väterlicherseits ist Carl XVI. Gustav, König von Schweden.
Ein Stückchen weiter südlich oberhalb des Schlosses auf der 404 m hohen Buchleite findet man seit 1944 die Begräbnisstätte des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha. Insider und Ortskundige wissen sogar um den Standort eines Hundefriedhofs im Callenberger Forst, an dem die herzoglichen Jagdhunde eine Ruhestätte fanden.
Heute betreibt das Haus Sachsen-Coburg und Gotha Forstwirtschaft und sorgt für den Erhalt und den Besichtigungsbetrieb von Schloss Callenberg. Seit 2012 leitet Hubertus von Sachsen-Coburg und Gotha, der in London Jura studierte und der älteste Sohn von Prinz Andreas ist, als Geschäftsführer der Familienstiftung die Geschäfte der herzoglichen Familie.
Die herzogliche Familie selbst wohnt nicht im Schloss: Das hauseigene Schloss ist vermietet – es beherbergt seit 1998 den Herzoglichen Kunstbesitz von Sachsen-Coburg und Gotha und seit 2004 auch das Deutsche Schützenmuseum. Seit 1997 ist das bedeutende neugotische Baudenkmal, geführt als Coburger Sehenswürdigkeit, für die Öffentlichkeit zu besichtigen.