Hier ein Blick auf das Lavafeld bei der „Miðlína“ (Brücke zwischen den Kontinenten). Sehr schön sieht man einen größeren Bereich an „Stricklava“.

Die Stricklava, auch Seil- oder Fladenlava genannt, entsteht aus heißer dünnflüssiger Lava, die eine Austrittstemperatur von etwa 1000–1200 Grad Celsius hat und als basische Lava bezeichnet wird, da sie einen niedrigen Kieselsäuregehalt hat. Sie ist sehr dünnflüssig. Diese dünnflüssigen Laven überziehen sich schnell mit einer glasigen Kruste, die durch Spannungen und Verschiebungen beim Erkalten die hier gezeigten Wellenmuster formen. Daher rührt der Name.

Auf Reykjanesskagi kann man innerhalb einer Minute über eine Brücke von einem Kontinent auf den anderen spazieren. Möglich macht dies der mittelatlantische Rücken, der durch die dortige Halbinsel verläuft. Dort stoßen die beiden Kontinentalplatten von Eurasien und Nordamerika aneinander.

Diese geologische Riftzone, die vom Südwesten der Insel quer durch Island nach Nordosten verläuft, lässt diese Platten jedes Jahr um etwa 2 Zentimeter weiter auseinanderdriften. Diese Stelle kann man wunderbar in Form eines vom Wind mit Sand gefüllten Grabens erkennen, der von einer 18 Meter langen Brücke – der „Brücke zwischen den Kontinenten“ – überspannt wird. So kann man in kürzester Zeit von Europa nach Amerika und umgekehrt wandern.

Das Naturphänomen dieser tektonischen Plattenverschiebung ist an Land sehr selten zu bewundern. Meist liegen diese Stellen tief im Meer. Die Besonderheiten dieses geologischen Schauspiels werden vor Ort sehr schön auf Schautafeln erklärt. Die Brücke ist leicht erreichbar: vom dortigen Parkplatz sind gerade einmal 100–150 Meter auf einem kleinen geteerten Weg zurückzulegen.