Ein Hradschin Blick, aufgenommen am östlichen Ende des Königsgartens nahe dem Königlichen Sommerpalast. Hier ist der Übergang zwischen den ganzjährig geöffneten östlichen Teilen der Parkanlage, dieser Teil der beiden zusammenhängenden Parks nennt sich Chotkovy sady, übersetzt Chotek Gärten, und den im Winter geschlossenen Bereichen. Chotek ist der Name einer alten einflussreichen tschechischen Adelsfamilie.
Der kleine Park war der erste öffentliche Stadtpark Prags. Er wurde bereits im Jahr 1832 eröffnet. Vom Chotkovy sady hat man neben einem ausgezeichneten Blick auf den Hradschin mit dem St. Veits Dom auch schöne Blicke auf etliche Wahrzeichen der Altstadt und auf die Moldau. Dies in die entgegengesetzte Richtung.
Der Hradschin: Der Hradschin ist der historische Burgberg der Prager Altstadt. Die Burganlage der Prager Burg (tschechisch Pražský hrad) wurde bereits vor dem Jahr 885 erstmals schriftlich erwähnt. Daneben findet man auf dem Burgberg eine Menge weltweit bekannter Sehenswürdigkeiten, die vielfach Geschichte geschrieben haben.
Damit soll es erst einmal genug an allgemeiner Beschreibung sein. Ich werde mit einer Vielzahl an weiteren Bildern noch ausführlich auf die Geschichte dieses historisch bedeutsamen und hochinteressanten Areals eingehen. Zu diesem Bild zunächst eine ausführlichere Bildbeschreibung.
Hier auch wieder durch die Gitterstäbe der geschlossenen Tore des Königlichen Parks fotografiert, sieht man im Vordergrund beginnend, den mit Naturstein gepflasterten Weg, der sich in leicht südwestliche Richtung durch den Garten zieht. Er endet an der U Prašného mostu, die den Králvská Zahrada im Osten vom Lumbeho Zahrada trennt. Die U Prašného mostu (übersetzt bei der Pulverbrücke) ist eine der Hauptzugangswege zum Areal des Hradschin.
Der Weg wird links von einer kleinen, niedrigen Schutzmauer begrenzt. Dahinter fällt das Terrain an der Südseite steil ab in den Hirschgraben (tschechisch Jelení příkop), in dem der Bach Brusnice fließt. Man blickt auf die äußeren nördlichen Befestigungsmauern der Burg. Links am Bildrand der Daliborka, ein ehemaliger Gefängnisturm am nordöstlichen Ende des Burgareals.
Hinter den sich anschließenden hohen Mauern versteckt sich das Goldene Gässchen. An den sich hinter den Ästen und Zweigen eines Baums versteckenden Turms mit dunklen Ziegeln, er nennt sich Weißer Turm (tschechisch Bílá věž), endet das Goldene Gässchen. Es schließt sich ein langgezogener Trakt an, hinter dem sich zwei Burghöfe befinden. En Stück dahinter spitzen die beiden Türme Adam und Eva der St. Georgs-Basilika hervor. Als würdiger Abschluss steht an höchster Stelle das mächtige Gebilde des St.-Veits-Doms.
Das heutige Tschechien (amtliche Tschechische Republik) ist ein mitteleuropäischer Staat mit etwa 10,5 Mio. Einwohnern (Stand 04/2014). Das Regierungssystem ist eine parlamentarische Demokratie, Amtssprache ist Tschechisch. Es grenzt an Deutschland, Polen, die Slowakei und an Österreich. Entstanden aus den historischen Ländern Böhmen (Čechy), Mähren (Morava) und Teilen von Schlesien (Slezsko) wurde aus der früheren Tschechoslowakei am 1. Januar 1993 durch Teilung die heutige Tschechische Republik.
Sie unterteilt sich heute in 14 selbstverwaltete Gebietseinheiten, die als „Kraj“ bezeichnet werden. Seit 1999 ist Tschechien Mitglied der Nato und seit 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Währung ist die Tschechische Krone (CZK). Mit einer Gesamtfläche von 78866 km² hat das Land bekannte Bergregionen wie den Böhmerwald, das Erzgebirge oder das Riesengebirge. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 134 Einwohnern pro km². Religion spielt in Tschechien keine große Rolle.
Durch die Herrschaft der Habsburger (1526 bis 1918) und anderer Dynastien kann das Land heute eine Vielzahl historischer Stätten, Denkmäler und sehenswerte Bauwerke nachweisen. Politisch und wirtschaftlich gesehen war das Land schon immer westlich orientiert (Prager Frühling).
Nach dem Krieg und der Machtübernahme durch die Kommunisten gehörte die damalige Tschechoslowakei zu den am meisten entwickelten Ländern des Ostblocks, konnte aber aufgrund der herrschenden politischen Umstände seine Stellung an der Weltspitze nicht halten. Seit der „samtenen Revolution“ 1989 und der Privatisierung der Wirtschaft im Land arbeitet sich Tschechien kontinuierlich wieder weiter nach oben.
75 % der Einwohner leben in Städten, und schon 2008 lag die Quote der Haushalte, die eine eigene Immobilie besitzen, bei 40 %. Tendenz steigend. Tschechien hat auch etliche Künstler, Sportler und namhafte Staatsmänner hervorgebracht: Angefangen über Karl IV und Jan Hus, Bedřich Smetana, Antonín Dvořák oder Leoš Janáček; Von Jaroslav Hašek (Schwejk) über Franz Kafka, Max Brod oder Emil Zátopek und Miloš Forman (Amadeus). Bis hin zu Václav Havel, Martina Navrátilová, Ivan Lendl oder Jana Novotná – und natürlich: Karel Gott.
Auch eine Reise wert ist die deftige Küche in Tschechien. Ein Schweine- oder Lendenbraten mit böhmischen Knödeln ist ein „Muss“ bei einem Besuch in Prag. Auch der Prager Schinken ist eine Sünde wert – und ein Wort, dass man in Google vergebens sucht: selbstgemachte Aäppelmauke mit viel Butter. Eine kostbare Versuchung sind auch die böhmischen Mehlspeisen wie Palatschinken, Buchteln oder Powidltascherl.
Und nicht zuletzt ein gutes Bier. Das ist in Tschechien das Nationalgetränk. Bierbrauen hat dort eine Jahrhunderte alte Tradition und es gibt noch viele kleine Brauereien (Pivovar). Sie sind selbst auch ihre besten Kunden: Der Bierkonsum ist in Tschechien weltweit am höchsten.
Das alles eben aufgeführte und mehr findet man in konzentrierter Form in Tschechiens Hauptstadt Prag. Die Stadt steht mit ihren etwa 1,3 Mio. Einwohnern an Platz 14 der größten Städte der EU. Sie ist eine der reichsten Regionen Europas. Prag liegt an der Moldau, etwa 40 Km vor deren Einmündung in die Elbe.
Ihr Beiname „Goldene Stadt“ bezieht sich auf die Sandsteintürme, die bei Sonneneinstrahlung in Goldtönen schimmern, oder aber, dass Kaiser Karl IV, die Türme der Prager Burg vergolden ließ.
Man nennt Prag auch die Stadt der hundert Türme. Ich freue mich, Euch hier auf dieser Bilderreise einen kleinen Einblick von der Vielfalt, der Schönheit und den Sehenswürdigkeiten der Stadt geben zu können.