In typischer Beduinentracht: Eine Gruppe Beduinenfrauen mit ihren Dromedaren in einem Beduinendorf in der Arabischen Wüste nahe Hurghada. Sie warten auf Touristen, die einen Kamelritt durch die Wüste machen wollen. Für die Einheimischen ist dies eine gute und inzwischen auch wichtige Verdienstquelle, da ihre traditionelle Lebensgrundlage, die Viehzucht, immer mehr rückläufig ist.
Inzwischen haben sich etliche Beduinendörfer, besser spricht man von Beduinenlager, die Attraktionen für den Tourismus anbieten, gebildet und viele Ausflugsprogramme bieten den Besuch eines solchen Dorfes an. Dort zeigen die Menschen auch die dortige typische und praktische Beduinentracht der Wüstenbewohner.
Ob dies immer das wirkliche Leben der dortigen Bevölkerung in vollem Maße widerspiegelt, kann man anzweifeln. Man bekommt jedoch zumindest einen kleinen Überblick über die dortige Lebensweise.
Der Name Beduine, arabisch badawī, bedeutet Nomade, was gleichbedeutend ist mit nicht sesshaft oder eben nomadisch. Sie selbst, das betrifft die nicht sesshaften Beduinen, nennen sich „arab“, also übersetzt Araber, während der Rest, ḥaḍar genannt, auf die Städter und Ackerbauern hinweist. Letztere entsprechen dem arabischen Ausdruck fallāḥūna (fallāḥīn). Dieser geht auf den Begriff Fellache zurück, das Wort leitet sich ab aus der arabischen Bezeichnung für einen Pflüger, also eines Bauern.
Der Begriff „Bidun“, in der Umschrift des arabischen Alphabets gemäß der DIN-Norm DIN 31635 „bidūn“ genannt, stammt ab vom arabischen bidūn dschinsiyya – es bedeutet: – staatenlos. Und auch hier ist die Verbindung zum Begriff Beduine ersichtlich. Man kann deshalb diese beiden Bevölkerungsgruppen im weitesten Sinne mit den europäischen Roma und Sinti und den Bauern vergleichen. Ähnlich wie die Roma und Sinti erfahren die Beduinen und auch die Fellachen auch heute noch erhebliche Diskriminierung.
Beduinen kennen keine festen Staatsgrenzen: Sie ziehen mit ihren Viehherden durch die Wüsten der Arabischen Halbinsel, durch Teile der Sahara, durch Syrien, den Sinai oder durch die Negev-Wüste im Süden Israels.