Die Bronzefigur „Die Badende“.
Auf der Spitze des straßenseitigen Walmdachgiebels steht seit 1907 die von Otto Poertzel geschaffene, lebensgroße Bronzefigur einer Badenden als Giebelakroter.
Ein Akroter, auch Akroterion genannt, ist die aus dem Griechischen stammende Bezeichnung der Bekrönung des Giebelfirstes. Man findet sie auch an den Giebelecken als Verzierung der auslaufenden Dachschrägen. Dort nennt man sie Eckakroter. Das große Wappen in der Mitte des Giebels enthält das Baudatum. Die Badende am erhaltenen Giebel des Bades ist ein schönes Beispiel für einen Giebelakroter.
Die Alfred-Sauerteig-Anlage ist ein kleiner Park, der im Jahr 1907 ursprünglich als Ziergarten, ich zitiere: „zur Erbauung der Besucher nach dem Bade“, Zitat Ende angelegt wurde. Er befindet sich im Innenstadtbereich an der Verkehrsachse Lossaustraße-Löwenstraße-Viktoriastraße. In der Parkanlage stand bis zum Jahr 1977 das ebenfalls im Jahr 1907 erstellte Ernst-Alexandrinen-Volksbad. Das Bad erbaute man im Jugendstil und benannte es nach der Stifterin des Volksbades, Herzogin Alexandrine und deren Gemahl, dem herzoglichen Regenten Ernst II.
Die Eröffnung des Parks und des Bades haben beide nicht mehr erlebt: Der Herzog verstarb schon im Jahr 1893, die Herzogin im Jahr 1904.
Die Herzogin war bei der Coburger Bevölkerung sehr beliebt. Mit der testamentarischen Verfügung zur fast hälftigen Finanzierung des Volksbades in Höhe von 120.000 Mark über die 1899 gegründete Volksbadstiftung hat sich die Herzogin damit zu Recht ein Denkmal gesetzt. Das von der Bevölkerung sehr gut angenommenen Bad war nach dem Anschluss Coburgs an Bayern in Jahr 1920 eines der ersten vier Hallenbäder im Freistaat.
Im Jahr 1908 weihte man den ursprünglich links von Bad in der damals noch größeren Parkanlage neben dem Bad stehenden Alexandrinenbrunnen als Gedächtnisbrunnen zum Gedenken an die Herzogin ein.
Im Jahr 1977 riss man das Alexandrinenbad zugunsten einer neuen Verbindungsstraße zwischen Viktoria- und Lossaustraße, die über eine neue Itzbrücke führte, und einem neuen Hallenbadbau am Freibad ab. Dies geschah, ohne dass eine Genehmigung vorlag – Stadtrat, Bausenat und das Landesamt waren noch am Verhandeln, ob ein Kompromiss gefunden werden konnte, da sich in der Bevölkerung große Widerstände gegen den Abriss bildeten.
Ein Jahr nach dem Abriss bestätigte der Coburger Stadtrat den Abriss als Fehlentscheidung. Ein Verantwortlicher für die Erteilung der Abrissgenehmigung konnte nie ermittelt werden. Heute steht nur noch der Portikusbau mit der Eingangshalle. Der Park ist um eine wesentliche Fläche verkleinert worden. Um die neue Straßenführung zu realisieren, wurde dabei der Alexandrinenbrunnen auf die rechte Seite des ehemaligen Bades versetzt. Den beim Abriss beschädigten Portikusbau musste man für 1,14 Millionen DM wiederherstellen. Und auch die Badende konnte erhalten werden.
Ursprünglich an der Adresse Löwenstraße 30 stehend, hat das heute noch vorhandene restliche Bauwerk die Adressierung Alfred-Sauerteig-Anlage 1. Die Anlage benannte man im Jahr 1987 zum Gedenken an den ehemaligen Coburger Oberbürgermeister Alfred Sauerteig, der 1945 die Stadt vor der Zerstörung bewahrte. Das Grundstück hat die Flur-Nr.: 1088/3 – Gem. Coburg.